Archiv des Autors: Norbert Lukas

Toskana 2024

 

Einmal den Zauber der Toskana erleben
Menschen mit Behinderung auf Entdeckungsreise

Für viele Menschen – gerade und insbesondere auch in Deutschland – ist die Toskana seit jeher ein Sehnsuchtsziel, das sie mit malerischen Hügellandschaften, Weinbergen, soweit
das Auge reicht, und natürlich mit charmanten, geradezu magischen Orten wie Pisa,
Florenz oder Siena und einer zauberhaften Küste verbinden. Romantik pur!

„Urlaub und Pilgern in der Toskana“, so könnte man das Motto der diesjährigen Flugreise vom 4. bis 11. Juni 2024 für BewohnerInnen der 3 Wohnheime: Haus am Deich und Haus Hildegard (beides Niederkassel), Haus Nazareth (Ittenbach) und für KlientInnen des Betreuten Wohnens bezeichnen. Wie bereits mehrfach in den vergangenen Jahren wurde die Reise organisiert und finanziell unterstützt von dem Förderverein Integratives Wohnen Niederkassel e.V., die Beglei-tung und Betreuung übernahmen Frau Erika Berchem von Seiten des Vereins und Mitarbeitende des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V.

Bereits die Anreise war von großer, freudiger Aufregung begleitet und funktionierte wie am Schnürchen. Bei der Ankunft in Pisa wurde die Gruppe von der kompetenten und sehr empa-thischen Reiseleiterin Frau Iris Fleckenstein-Siefert, die zu jeder Zeit in der Lage war, sich flexibel auf die speziellen Bedarfe der Gruppe einzustellen. Eine besondere „Aufgabe“ kamen Flatterbändern zu, die sowohl an den Gepäckstücken wie später an den Türen der Hotelzimmer angebracht wurden und somit den Teilnehmenden Hilfe und Orientierung boten. Die 6 Tage des Aufenthaltes vergingen, wie man sich denken kann, wie im Fluge! Bei der Erkundigung der mittelalterlichen Stadt Lucca erlebte die Gruppe eine erste Herausforderung: der Weg zum Dom war durch einige Treppen „versperrt“ – da hieß es kreativ sein und durch den Garten des Bischofs laufen! Der 2. Reisetag war für die Teilnehmenden ein ganz besonderer, ging es doch per Kleinbus zum Gutshof „Il Bardetto“, wo sich alles um das „liebe Vieh“ dreht. Auf dem Gelände und im Gemüsegarten gab es reichlich Gelegenheit Ziegen, Esel, Hasen und Schweine zu begrüßen und eine gemütliche Pause einzulegen.

Wenn man sich in der Toskana aufhält, dann darf natürlich ein Tag am Meer oder auf dem Meer nicht fehlen. Daher freuten sich am 3. Tag alle auf die Minikreuzfahrt ab Livorno auf dem
Tyrrhenischen Meer, entlang der wunderbaren Küste.

Abenteuer tun bekanntlich der Seele gut, sie befördern einen aus der gemütlichen Komfortzone des Alltags und lassen einen neue Erfahrungen sammeln. Es prickelt. So auch auf dem Gelände der „weißen Berge“ im Marmorwerk von Carrara am 4. Tag. Die Teilnehmenden wurden mit Sicherheitskleidung ausgestattet und durften erleben, wie Marmorblöcke geschnitten werden. Da könnte man fast neidisch werden! Der anschließende Spaziergang in den Gassen des Städt-chens Pietrasanta bot Gelegenheit Souvenirs zu kaufen und leckeres italienisches Eis zu genießen. Die vorbeiziehende Hochzeitsgesellschaft trug zum passenden Ambiente bei.

Nun blieben noch 2 Tage für die unbestrittenen Highlights Florenz und Pisa. Mit dem Bimmel-Bähnchen zum Schiefen Turm von Pisa zu fahren, anschließend in Marina di Pisa die Füße im Meer baumeln zu lassen und natürlich ganz viele Fotos der Erinnerung zu machen, schöner und entspannter kann ein Urlaubtag kaum sein.

In Florenz werden die Sinne des Erlebens (nicht) müde: Piazza Michelangelo, Blick auf dieses einmalige Stadtpanorama, Ponte Vecchio, Piazza del Duomo, Santa Maria del Fiore, quirlige Gassen, Menschen aus allen Ländern, Gerüche und Klänge…da fällt man abends müde und beseelt ins Bett.

Und dann am Ende etwas chaotische Stunden am Flughafen in Pisa, wo das Personal nicht eingestellt und vorbereitet war auf eine Gruppe von Menschen mit Behinderung. Sei´s drum, auch das gehört zum Urlaubserlebnis dazu.

Unterm Strich: eine wunderbare, geradezu fabelhaft Reise, begleitet immer wieder von
fröhli-chen italienischen Schlagern im Bus von „Fabrizio“, dem ausgesprochen netten Busfahrer, Aperol-Momenten bei Musik und Tanz und abendlichem Beten und Singen vor dem Schlafen-gehen.

Da es ein elementares Anliegen des Vereins ist solche Reisen und andere Veranstaltungen
immer wieder anbieten zu können, freut er sich sehr über neue Mitglieder, regen Besuch des Stan-des auf den Weihnachtsmärkten in Rheidt und Mondorf und selbstverständlich über jede Spende. Weitere Informationen oder Anfragen immer wieder sehr gerne an:

Erika Berchem, Tel.-Nr. 02208/3106 oder unter: https://www.stiftung-integratives-Leben.de

20 Jahre Haus am Deich

Haus am Deich feierte Jubiläum und Maifest

Am 6 Mai 2023 gab es gleich ein zweifaches Jubiläum zu feiern: zum einen 20 Jahre Haus am Deich und zum anderen 30 Jahre Förderverein Integratives Wohnen. Mit einem schönen Programm und zahlreichen Gästen wurde der Anlass gebührend gefeiert.

Der Förderverein integratives Wohnen Ndk.-Mondorf e.V. gründete sich vor 30 Jahren (1992) und gründete 2007 eine Stiftung, die es sich zur Aufgabe machte, Menschen mit Behinderung zu unterstützen und ihnen ein Stück Normalität zu vermitteln. Seit jeher war es die Idee ein Wohnhaus zu errichten, welches mit dem Caritasverband Rhein Sieg e.V. nach zehn Jahren im Juli 2002 realisiert werden konnte. 2003 zogen die ersten Bewohner*innen erwartungsvoll in eigene, individuell eingerichtete Zimmer ein. Zur Zeit liegt die Hausleitung in Händen von Larissa Schinke.

Ziele der Stiftung

Ziel der Stiftung ist zum einen, dass Menschen mit geistiger Behinderung so leben können, wie sie es wollen. Außerdem wird gemeinsam mit ihnen überlegt, was sie möchten und wie sie ihre Wünsche verwirklichen können. Die Stiftung will ihnen Kontakte zu anderen Menschen ermöglichen und dass sie sich nicht einsam fühlen. Sie sollen zudem Raum für sich haben, aber auch überall dabei sein können.

Zahlreiche Gäste

Unter den zahlreichen Gästen waren unter anderem Rüdiger Zeyen (ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Caritasverband), Dr. Helene Müller-Speer (Caritasverband Bereichsleitung Leben für betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung), Torsten Rauen (Vorsitzender des Förderverein integratives Wohnen Ndk.-Mondorf) und Erika Berchem (Vorstandsmitglied des Förderverein), die auch für die Organisation der Veranstaltung zuständig war. Des Weiteren Marcus Kitz (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Niederkassel) sowie zahlreiche Politiker der Fraktionen CDU, SPD und Bündnis 90/Grüne. Besonders erfreulich war die Anwesenheit der langjährigen ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisterin Hildegard Seemayer sowie des langjährigen ehemaligen Rheidter Pfarrers Heribert Krieger, die sich beide zur damaligen Zeit ebenfalls für den Bau des „Haus am Deich“ einsetzten.

Begrüßung

Begrüßt wurden die Gäste von Erika Berchem, die sich freute so viele Gäste zu sehen, die nicht bei König Charles Krönung waren. „Ohne den Förderverein und die Unterstützung der Caritas wären wir heute nicht hier“, so Berchem. Rüdiger Zeyen schloss sich an und ist stolz darauf für die Menschen ein „Zuhause“ geschaffen zu haben, das hoffentlich 20 weitere Jahre Bestand hat. Auch Ursula Pohl, Mitglied des Bewohnerbeirats, dankte im Namen der Bewohner*innen, dass sich die Einrichtung zu einer festen Größe in der Stadt entwickelt hat. Marcus Kitz gratulierte im Namen der Stadt Niederkassel und überreichte eine Spende für den Förderverein. „Der Name von Erika Berchem wird unwiderruflich mit dem Haus am Deich in                                                                                                          Verbindung gebracht“, so Kitz.

Programm

Zum Jubiläum sowie zum Maifest wurde ein abwechslungsreiches Programm dargeboten. Unter anderem trugen der Junggesellenverein Einigkeit Rheidt e.V. mit Fändelschwenken, der MGV-Chor „Sing Swing“ aus Rheidt unter der Leitung von Hagen Fritzche mit Liedern, zwei Tänze der Haus-Bewohner*innen (Maitanz und Sister Ac), die Tanzgarden der Mondorfer KG Blau-Weiß, sowie ein Vortrag von Gerda Linnartz als „Schwester Ampulla“ zum Jubiläum bei.

Unsere Flusskreuzfahrt vom 29.08.-04.09.2022

Für Menschen mit geistig –und starker körperlicher Behinderung
Organisation:  Förderverein integratives Wohnen
Fachliche Betreuung : Caritas-Verband-Rhein-Sieg,

hier Betreuer der Häuser am Deich, Haus Hildegard, Haus Nazareth

Foto Privat

Nachdem die gebuchte Flusskreuzfahrt auf dem behindertengerechten Schiff MS Viola 2019 und 2020 , bedingt durch den Corona-Virus, seitens des Veranstalter abgesagt werden musste, und es so 2 x sehr  enttäuschte Bewohner/Teilnehmer der Wohnhäuser Haus am Deich, Haus Hildegard und Haus Nazareth gab, hofften wir nun 2022 endlich ablegen zu können, so Erika Berchem als Organisatorin der Flusskreuzfahrt.

Fast hätte das Niedrigwasser des Rheines die Flusskreuzfahrt ein drittes Mal verhindert. Der vorgesehene Anleger in Bonn war dann auch nicht passierbar. Ganz kurzfristig wurde Düsseldorf als Abfahrts-Hafen festgelegt. Dies bedingte eine sehr schnelle Umorganisation der Zubringer-Busse, die die 24 Teilnehmer nach Düsseldorf und auch zurückbringen mussten.

Nachdem auch diese Schwierigkeit überstanden war, ging es mit verständlichem Reisefieber und Aufregung an Bord. Die Teilnehmer mit Behinderung waren sehr gespannt auf ihre Schiffs-Kabinen und das ganze Umfeld auf dem Schiff.

Die Betreuer nicht minder, wie viel Platz ist für die Pflege, sind die pflegetechnischen Voraussetzungen gegeben etc. Dies selber in Augenschein zu nehmen ist doch etwas Anderes als es berichtet zu bekommen, so Erika Berchem. Mit einer im Haus am Deich tätigen Fachkraft wurde  das Schiff schon im Juni auf die pflegerischen Voraussetzungen für diese Reise mit schwerbehinderten Personen in Augenschein genommen. Es wurden  k e i n e  Mängel oder fehlende Hilfsmittel festgestellt Die MS-Viola ist ein optimal ausgerüstetes Schiff für Personen mit schwerer körperlichen Behinderung!

Auf der Fahrt nach Rotterdam konnte, wer wollte, an Landgängen und Hafenrundfahrten teilnehmen, Einkäufe und Erinnerungsstücke mussten natürlich auch gekauft werden. Das hervorragende Essen, das wenn erforderlich auch püriert serviert wurde, ließ alle sehr pünktlich im Schiffsrestaurant erscheinen. . Das Selbstvertrauen wuchs bei fast allen Teilnehmern nach kürzester Zeit, und so bedienten sie sich nach und nach eigenständig am Büfett.

Auch wenn eine direkte Kommunikation auf Grund der Behinderung nicht mit allen Teilnehmern möglich war, so erkannten die vertrauten Betreuer sehr schnell, welch ein Vergnügen diese Schiffsreise für die Teilnehmer bedeutete! Einige tanzten am Abend vergnügt mit und ohne Rollstuhl, andere lachten über das ganze Gesicht und fühlten sich bei Musik oder auch einfach nur aus dem Fenster auf das vorbeiziehende Wasser blickend, total entspannt. Diese Flusskreuzfahrt löste bei vielen Teilnehmer Glücksgefühle, Freude und Aufgeschlossenheit für neue Erfahrungen aus. In diesem Umfang haben selbst die Betreuer die sehr positiven Reaktionen  nicht für möglich gehalten.

Resümee:  Nicht zuletzt durch das Engagement der an Bord tätigen vertrauten Betreuer der Wohnhäuser, gelang diese Reise! Nach den nervenaufreibenden Organisationen im Vorfeld hat sich diese Reise für alle als Glücksfall erwiesen, was sich auch in einem dicken Kuss auf die Wange von Frau Berchem durch eine behinderte Frau am Ende der Reise manifestierte!

Erika Berchem

Ein bisschen Karneval geht doch

Ein bisschen Karneval geht doch , auch unter erschwerten Corona-Bedingungen!

Bläserkreis St.Dionysius Rheidt bringt Stimmung in das Haus am Deich und Haus Hildegard. Auch ein Orkan hält die Spieler und Spielerinnen vom Bläserkreis St.Dionysius in Rheidt nicht davon ab, wenn es darum geht, den Bewohnern der beiden Häuser Freude zu bereiten!
Ich hatte auf Grund der Wetterlage schon gar nicht mit eurem Erscheinen gerechnet, so
Erika Berchem vom Förderverein der beiden Häuser! Aber so hart gesottene Bläser wirft so schnell nichts um…im wahrsten Sinne des Wortes! Nur die Kölsch-Gläser flogen durch die Luft!

Die Bläser spielten je eine halbe Stunde von einem sicheren Standplatz aus, sehr zur Freude der Bewohner, die hinter den Fenstern begeistert zuhörten. Einige mutige trauten sich sogar aus dem Haus und sangen und schunkelten mit.
Der Bläserkreis hat Stimmung gebracht, in beiden Häusern wurde noch nach dem Spiel gesungen und gelacht.

Herzlichen Dank an die „standfesten Bläser“ !!!

Foto: Rolf Geus

Maibaum 2021

Trotz Corona,
der Bläserkreis St. Dionysius Rheidt und der Junggesellenverein Rheidt überraschten die Bewohner der Häuser Hildegard und Haus am Deich am 30.4.2021

Auch in diesem Jahr ist noch immer alles anders, Corona macht immer noch so manchen Strich durch unsere Planungen. So muss leider wiederum unser großes Maifest im Haus am Deich ausfallen.

Durch Corona viel auch  das beliebte Maibaumaufstellen der Junggesellenvereine fast überall ins Wasser.

Aber Dank des Junggesellenvereins Rheidt hat das Haus Hildegard und das Haus am Deich je einen sehr schön geschmückten und mit Schild versehenen Maibaum erhalten! Den coronakonformen Aufbau verfolgten die Bewohner in gebührendem Abstand und mit viel Interesse!

Aber es ging noch weiter, der Bläserkreis St. Dionysius und der Junggesellenverein Rheidt brachten uns eine weitere, tolle Überraschung : am frühen Abend des 30.4.2021 brachten sie den Bewohnern beider Häusern  ein Ständchen mit bekannten Mailiedern, der Fahnenschwenker des Junggesellenvereins zeigt dazu sein Können. Und die Stimmung der Bewohner tat ein Übriges, wobei sich die Bewohner als ausgesprochen textsicher erwiesen! Die Freude war absolut ansteckend, so blieben immer mehr Nachbarn und Passanten stehen und erfreuten sich an der Musik.

Wir danken dem Bläserkreis St. Dionysius und dem Junggesellenverein ganz herzlich für ihre tollen Ideen unsere Bewohner zu erfreuen…., absolut gelungen!!!

       

      

10 Jahre Haus am Deich

Haus am Deich in Rheidt

Ein fester Bestandteil des Ortes

Es ist nicht üblich, dass es einen Förderverein zu einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung schon lange vor dem Wohnhaus selbst gab. Es ist gleichzeitig auch nicht immer zwingend Normalität, dass ein solches Wohnhaus so fest in der Nachbarschaft integriert ist und fester Bestandteil des Ortslebens ist.

Feier zum 10 jährigen Bestehen: Fördervereinsvorsitzende Erika Berchem erinnert an wichtige Ereignisse.

In Rheidt ist dies Normalität. Das Haus am Deich gehört hier einfach dazu und ist gar nichts Besonderes. Das zeigte sich dann auch am Samstag 05.05.2013, als die Behinderteneinrichtung ihr zehnjähriges Bestehen feierte.

Der Hof vor dem Haus war gefüllt, Nachbarn, befreundete Vereine, Familien und Freunde der Bewohner kamen, um das Jubiläum zu feiern. „Ein großer Teil der 24 Bewohner ist seit der Hausgründung hier, alle kommen aus der Region“, sagte Einrichtungsleiterin Helene Müller-Speer.

Das war auch der Grund für die Errichtung des Hauses. „Wir wollten den Menschen aus der Gegend ein neues Zuhause geben und die Beziehungen zur Familie und zum Ort erhalten“, sagte Erika Berchem, erste Vorsitzende des Fördervereins „Integratives Wohnen Niederkassel“. Im Haus selbst ist immer was los. „Hier wird gelacht, geweint, gestritten und sich vertragen. Aber hier herrscht nie Langeweile, hier ist immer Stimmung“, so Berchem.

Vor 20 Jahren wurde mit dem Förderverein die Arbeit aufgenommen. Zehn Jahre hat es dann gedauert, bis aus dem Traum vom gemeinsamen Wohnhaus Wirklichkeit wurde. „Der Förderverein war hier mit viel Engagement, viel Liebe und viel Einsatz am Werk, ist immer bei der Sache geblieben um dieses Projekt mit Leben zu füllen“, erkannte auch Bürgermeister Stephan Vehreschild an.

Die Bewohner sind im Ort überall bekannt. Ob beim Maiansingen oder in den örtlichen Vereinen: Das Haus am Deich ist immer dabei. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir im Ort vollkommen integriert sind“, so Berchem. Für das Fest am Samstag hat die Tanzgruppe des Hauses eine Aufführung von „Dschingis Kahn“ einstudiert. Im letzten Jahr sind sie mit ihrer Tanzgruppe acht Mal aufgetreten. „Wir wollen nicht bemitleidet werden, wir haben viel zu geben“, stellte Berchem denn auch mit Selbstvertrauen fest.

Wie beliebt sie im Ort sind, zeigte dann auch das Programm und die Gäste der Jubiläumsfeier. Der Männergesangsverein Mondorf, die „Pänz vun der Laach“, die Tanzgruppe „freche Mädchen 2010“ , sowie die Maipaare aus Mondorf und Rheidt kamen zum Wohnhaus, um gemeinsam dieses Jubiläum zu feiern. „Ihr gehört einfach fest zu Rheidt“, rief Vehreschild den Bewohnern von der Bühne aus zu.

Foto: Sebastian Fink

Besuchs-Container für unsere Verwandte

Pünktlich um acht am Mittwochmorgen schwenkte der Kranführer den zweieinhalb Tonnen schweren Container an seinen Platz im Garten des Hauses am Deich in Niederkassel-Rheidt. Innerhalb weniger Minuten war das Wohnhaus für Menschen mit geistiger Behinderung um einen Besucherraum reicher – ein Raum, in dem Bewohnern und Gäste sich nach sieben Wochen Lockdown gefahrlos wieder begegnen können. Groß waren Freude und Erleichterung bei Helene Müller-Speer, Fachbereichsleiterin der Caritas für Menschen mit geistiger Behinderung, und Erika Berchem vom Förderverein der Einrichtung, der das Projekt vorfinanziert hat. Seit sieben Wochen besteht ein striktes Betretungs- und Besuchsverbot in der Alten- und Behinderteneinrichtung. Da das Besuchsverbot nun gelockert wurde, das Betretungsverbot aber bestehen bleibt und die Abstandsregeln auch noch lange Bestand haben werden, suchte man nach einer Lösung, die Hausbewohner aus ihrer Isolierung zu holen. Besuche in Pflegeheimen sind jedoch nur in separaten Räumen oder im Außenbereich erlaubt. Inspirieren ließ man sich von den Niederlanden, wo das Container-Konzept erfolgreich eingesetzt wird. Das Mietcontainer-Modul der Bornheimer Firma Baumann überzeugte Helene Müller-Speer. Es entspricht allen Hygienevorschriften und Corona-Schutzauflagen und den Brandschutzvorschriften. Der 6,00 mal 2,50 Meter große helle Raum besteht aus zwei getrennten Einheiten mit barrierefreien Zugängen, Glasabtrennung und Sprechanlage. „Seit Wochen leiden unsere Bewohner sehr darunter, dass sie weder Eltern noch andere Angehörige sehen können und keinen Besuch empfangen dürfen“, so Müller-Speer. „Trotz des sehr engagierten Personals der Caritas kann dieses Defizit nicht aufgefangen werden. Isolation und Einsamkeit bleiben nicht aus“, sagte Erika Berchem. Die Kosten für Logistik, Ausstattung und Miete trägt der Förderverein, der aber auf Unterstützung und Spenden hofft.

Caritas dankt Ehrenamtlichen

Sie nehmen sich Zeit


Ihre Hilfe ist von Unschätzbarem Wert für die hauptamtlichen Mitarbeiter der Caritas betont die Caritas Bereichsleiterin Helene Müller-Speer anlässlich der Ehrung von vier ehrenamtlichen Helfern im Pavillon neben dem Haus Hildegard in Rheidt, in dem 24 Menschen mit Behinderung leben.

Eine der ehrenamtlichen Helfer ist Erika Berchem, die seit 25 Jahren Vorsitzende des Fördervereins Integratives Wohnen ist. Sie hat das „Haus am Deich“, ein weiteres Wohnhaus für Erwachsene mit Behinderung, initiiert und kann sich noch sehr gut an die Anfänge erinnern.

Sie selbst brachte 1975 eine Tochter mit einer Behinderung zur Welt und schnell habe sich für die Eltern schon in der Kita und der Schule die Frage gestellt, was aus den Kindern werden soll, wenn sie erwachsen sind. Es sei ein langer Weg gewesen mit vielen bürokratischen Hürden, bevor dann endlich das Haus am Deich unter der Trägerschaft der Caritas in Rheidt eröffnet werden konnte.

Für ihr langjähriges Engagement für Menschen mit Behinderung verlieh ihr der Direktor der Kreiscaritas, Harald Klippel, die Eherennadel in Gold.

Unterstützung bekam Erika Berchem stets von ihrem Ehemann Heinz Berchem, dem die Ehrennadel in Silber verliehen wurde. Nicht nur seine handwerklichen Fähigkeiten werden bei der Caritas in Niederkassel sehr geschätzt, Berchem übernahm auch die gesetzliche Vertretung einer Bewohnerin.

Fragt man Helga Schallenberg, wo sie sich engagiert, zuckt sie etwas ratlos mit den Schultern. Oft werde das Engagement von den ehrenamtlichen Helfern selbst gar nicht als so wesentlich wahrgenommen, berichtet Müller-Speer.

Das treffe auch für Helga Schallenberg zu, die mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wurde. Sie setzt sich seit vielen Jahren für Belange benachteiligter Menschen in der Pfarrei ein. Zufällig habe sie bei ihrem Engagement die inzwischen verstorbene Bewohnerin Elly kennengelernt. „Es war wunderbar, wie sie Elly begleitete auf ihrem letzten Weg“, berichtet Müller-Speer.

So habe sie immer frische Blumen ans Bett gestellt. Die Mutter von fünf Kindern habe sich jeden Tag Zeit genommen für Elly. Besonders geschätzt ist ihr Kartoffelsalat im Haus Hildegard und dafür bekommt die 74-Jährige auch schon mal einen Kuss von den Bewohnern.

Für Helga Schallenberg ist ihre Arbeit gekennzeichnet durch gegenseitiges Geben und Nehmen. „Die Menschen sind unendlich dankbar und man bekommt sehr viel zurück.“

Ihre Tochter Ute unterstützt die Mutter bei ihrer Arbeit. Sie übernimmt Transportfahrten, bietet Bastelworkshops an oder hilft bei der Organisation von Festen aller Art mit. Ute Schallenberg wurde die Silberne Ehrennadel verliehen.

 

Spende Rollstuhlschaukel

Riesig gefreut haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeiter des Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen „Haus am Deich“ in Niederkassel über ein unerwartetes Geschenk.
„Wir für Niederkassel“ – Bürgerstiftung überraschte beim Frühlingsfest mit einem Spendenscheck über 5.000 Euro zur Anschaffung einer Rollstuhlschaukel und gemeinsamen Einkehrtagen.
Eine Schaukel gehört zu den wichtigsten Spielgeräten und auch Menschen mit Behinderungen können davon profitieren. Es gibt kaum ein anderes Gerät, das mit solcher Begeisterung genutzt wird. Das Erlebnis von Schwingen und Fliegen gehört zu den eindrucksvollsten Erfahrungen und ist immer wieder ein großes Erlebnis. Mit einer Rollstuhlschaukel ist es möglich, Bewohnerinnen und Bewohnern, die im Rollstuhl sitzen, ein solches Erlebnis gefahrlos zu ermöglichen.
„Gerade Wiegen und Schaukeln haben große Auswirkung auf die Raum-/Lageposition. Wem das fehlt, dem fehlt ein wichtiger Baustein zur Intelligenzentwicklung” erläutert Helene Müller-Speer, Leiterin des Bereichs Lebensräume für Menschen mit Behinderungen.
Sie bedankte sich herzlich bei Hans-Josef Clemens und Andreas Okonek von der „Wir für Niederkassel“-Bürgerstiftung, die den Scheck überreichten.

Kontakt
Caritasverband Rhein-Sieg e.V.
Lebensräume für Menschen mit Behinderungen
Dr. Helene Müller-Speer
Telefon 02241 1209-450

Spende Richard Müller

 

Unternehmer Richard Müller (links) bei der Spendenübergabe an das „Haus am Deich“ mit dem Bewohnerbeirat Michael Heidgen, Annette Böing, Andreas Daanen, Ursula Pohl sowie Caritas-Bereichsleiterin Helene Müller-Speer (von links nach rechts)Mit einer Spende über 2.500 Euro im Gepäck besuchte Richard Müller, Geschäftsführer des Unternehmens Motorparts aus Niederkassel, das „Haus am Deich“. Das „Haus am Deich“, das seit 14 Jahren in Niederkassel-Rheidt besteht, ist eines von drei Caritas-Wohnhäusern. 24 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung und mit unterschiedlichem Hilfebedarf haben hier ihr zu Hause und leben gemeinsam in drei Wohngruppen miteinander.

Richard Müller hatte sich mit seinem Team in der vergangenen Adventszeit dazu entschieden, die ursprünglich für Kundengeschenke vorgesehenen Mittel anderweitig zu verwenden. „Wir haben dieses Jahr ganz bewusst auf die Weihnachtspräsente verzichtet und wollten das eingesparte Geld stattdessen für eine soziale Einrichtung bzw. einen wohltätigen Zweck spenden“, erläuterte Müller. „Unser Firmensitz liegt direkt im Mondorfer Industriegebiet, von daher fühlen wir uns Niederkassel sehr verbunden und freuen uns, wenn wir als Unternehmen dem Ort etwas zurückgeben können.“

Die offizielle Übergabe der Spende fand im Kreise des Bewohnerbeirates der Einrichtung sowie mit Mitarbeitern der Caritas bei einer gemeinsamen Kaffeestunde statt. Helene Müller-Speer, Caritas-Bereichsleiterin „Lebensräume für Menschen mit Behinderung“, freute sich und bedankte sich – auch im Namen der Bewohner – herzlich für die großzügige Spende. Warum diese hochwillkommen ist, machte sie deutlich: „Wir planen die Einrichtung eines neuen „Snoozle“-Bereichs im „Haus am Deich“ und werden das Geld für die Technik und für die Ausstattung verwenden“. Das aus den Niederlanden stammende Konzept des „Snoezelen“ wurde Ende der 70er Jahre entwickelt, um Menschen mit sensorischen Störungen und schwersten Behinderungen adäquate Erholungsmöglichkeiten zu bieten. Immer mehr soziale Einrichtungen verfügen heute über Snoezelen-Möglichkeiten und verbinden mit dem Einsatz meist therapeutische Ziele im Bereich der Sinneswahrnehmung und Entspannung.

Bedarfsgerechte Lebensräume für Menschen mit Behinderung zu schafften, ist ein wichtiges Ziel des Caritasverbands Rhein-Sieg. Die eigene Wohnung, das Wohnheim mit dem persönlichen Zimmer sowie das Wohnumfeld sind zentrale Lebensräume für Menschen mit geistiger Behinderung. Die Anforderungen an diese Lebensräume sind je nach persönlicher Lebenslage sehr unterschiedlich. Gemeinsam mit den Nutzern diese deshalb so zu gestalten, dass Lebensqualität, sich Wohlfühlen und ein „Sich-Zurückziehen können“ möglich sind, dafür setzen sich die Mitarbeiter der Caritas tagtäglich ein. „Wir sind hier ein gutes und motiviertes Team, das Freude und Spaß an der Arbeit hat. Aber wir suchen auch neue Kräfte und kompetente Mitarbeiter für unser „Haus am Deich“, erläuterte Helene Müller-Speer. Wer das Team und die Arbeit der Caritas unterstützen möchte, kann unter der folgenden Telefonnummer (02241-1209450)
oder auch via eMail unter
helene.mueller-speer@caritas-rheinsieg.de gerne Kontakt aufnehmen