Einmal den Zauber der Toskana erleben
Menschen mit Behinderung auf Entdeckungsreise
Für viele Menschen – gerade und insbesondere auch in Deutschland – ist die Toskana seit jeher ein Sehnsuchtsziel, das sie mit malerischen Hügellandschaften, Weinbergen, soweit
das Auge reicht, und natürlich mit charmanten, geradezu magischen Orten wie Pisa,
Florenz oder Siena und einer zauberhaften Küste verbinden. Romantik pur!
„Urlaub und Pilgern in der Toskana“, so könnte man das Motto der diesjährigen Flugreise vom 4. bis 11. Juni 2024 für BewohnerInnen der 3 Wohnheime: Haus am Deich und Haus Hildegard (beides Niederkassel), Haus Nazareth (Ittenbach) und für KlientInnen des Betreuten Wohnens bezeichnen. Wie bereits mehrfach in den vergangenen Jahren wurde die Reise organisiert und finanziell unterstützt von dem Förderverein Integratives Wohnen Niederkassel e.V., die Beglei-tung und Betreuung übernahmen Frau Erika Berchem von Seiten des Vereins und Mitarbeitende des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V.
Bereits die Anreise war von großer, freudiger Aufregung begleitet und funktionierte wie am Schnürchen. Bei der Ankunft in Pisa wurde die Gruppe von der kompetenten und sehr empa-thischen Reiseleiterin Frau Iris Fleckenstein-Siefert, die zu jeder Zeit in der Lage war, sich flexibel auf die speziellen Bedarfe der Gruppe einzustellen. Eine besondere „Aufgabe“ kamen Flatterbändern zu, die sowohl an den Gepäckstücken wie später an den Türen der Hotelzimmer angebracht wurden und somit den Teilnehmenden Hilfe und Orientierung boten. Die 6 Tage des Aufenthaltes vergingen, wie man sich denken kann, wie im Fluge! Bei der Erkundigung der mittelalterlichen Stadt Lucca erlebte die Gruppe eine erste Herausforderung: der Weg zum Dom war durch einige Treppen „versperrt“ – da hieß es kreativ sein und durch den Garten des Bischofs laufen! Der 2. Reisetag war für die Teilnehmenden ein ganz besonderer, ging es doch per Kleinbus zum Gutshof „Il Bardetto“, wo sich alles um das „liebe Vieh“ dreht. Auf dem Gelände und im Gemüsegarten gab es reichlich Gelegenheit Ziegen, Esel, Hasen und Schweine zu begrüßen und eine gemütliche Pause einzulegen.
Wenn man sich in der Toskana aufhält, dann darf natürlich ein Tag am Meer oder auf dem Meer nicht fehlen. Daher freuten sich am 3. Tag alle auf die Minikreuzfahrt ab Livorno auf dem
Tyrrhenischen Meer, entlang der wunderbaren Küste.
Abenteuer tun bekanntlich der Seele gut, sie befördern einen aus der gemütlichen Komfortzone des Alltags und lassen einen neue Erfahrungen sammeln. Es prickelt. So auch auf dem Gelände der „weißen Berge“ im Marmorwerk von Carrara am 4. Tag. Die Teilnehmenden wurden mit Sicherheitskleidung ausgestattet und durften erleben, wie Marmorblöcke geschnitten werden. Da könnte man fast neidisch werden! Der anschließende Spaziergang in den Gassen des Städt-chens Pietrasanta bot Gelegenheit Souvenirs zu kaufen und leckeres italienisches Eis zu genießen. Die vorbeiziehende Hochzeitsgesellschaft trug zum passenden Ambiente bei.
Nun blieben noch 2 Tage für die unbestrittenen Highlights Florenz und Pisa. Mit dem Bimmel-Bähnchen zum Schiefen Turm von Pisa zu fahren, anschließend in Marina di Pisa die Füße im Meer baumeln zu lassen und natürlich ganz viele Fotos der Erinnerung zu machen, schöner und entspannter kann ein Urlaubtag kaum sein.
In Florenz werden die Sinne des Erlebens (nicht) müde: Piazza Michelangelo, Blick auf dieses einmalige Stadtpanorama, Ponte Vecchio, Piazza del Duomo, Santa Maria del Fiore, quirlige Gassen, Menschen aus allen Ländern, Gerüche und Klänge…da fällt man abends müde und beseelt ins Bett.
Und dann am Ende etwas chaotische Stunden am Flughafen in Pisa, wo das Personal nicht eingestellt und vorbereitet war auf eine Gruppe von Menschen mit Behinderung. Sei´s drum, auch das gehört zum Urlaubserlebnis dazu.
Unterm Strich: eine wunderbare, geradezu fabelhaft Reise, begleitet immer wieder von
fröhli-chen italienischen Schlagern im Bus von „Fabrizio“, dem ausgesprochen netten Busfahrer, Aperol-Momenten bei Musik und Tanz und abendlichem Beten und Singen vor dem Schlafen-gehen.
Da es ein elementares Anliegen des Vereins ist solche Reisen und andere Veranstaltungen
immer wieder anbieten zu können, freut er sich sehr über neue Mitglieder, regen Besuch des Stan-des auf den Weihnachtsmärkten in Rheidt und Mondorf und selbstverständlich über jede Spende. Weitere Informationen oder Anfragen immer wieder sehr gerne an: