Unsere Flusskreuzfahrt vom 29.08.-04.09.2022

Für Menschen mit geistig –und starker körperlicher Behinderung
Organisation:  Förderverein integratives Wohnen
Fachliche Betreuung : Caritas-Verband-Rhein-Sieg,

hier Betreuer der Häuser am Deich, Haus Hildegard, Haus Nazareth

Foto Privat

Nachdem die gebuchte Flusskreuzfahrt auf dem behindertengerechten Schiff MS Viola 2019 und 2020 , bedingt durch den Corona-Virus, seitens des Veranstalter abgesagt werden musste, und es so 2 x sehr  enttäuschte Bewohner/Teilnehmer der Wohnhäuser Haus am Deich, Haus Hildegard und Haus Nazareth gab, hofften wir nun 2022 endlich ablegen zu können, so Erika Berchem als Organisatorin der Flusskreuzfahrt.

Fast hätte das Niedrigwasser des Rheines die Flusskreuzfahrt ein drittes Mal verhindert. Der vorgesehene Anleger in Bonn war dann auch nicht passierbar. Ganz kurzfristig wurde Düsseldorf als Abfahrts-Hafen festgelegt. Dies bedingte eine sehr schnelle Umorganisation der Zubringer-Busse, die die 24 Teilnehmer nach Düsseldorf und auch zurückbringen mussten.

Nachdem auch diese Schwierigkeit überstanden war, ging es mit verständlichem Reisefieber und Aufregung an Bord. Die Teilnehmer mit Behinderung waren sehr gespannt auf ihre Schiffs-Kabinen und das ganze Umfeld auf dem Schiff.

Die Betreuer nicht minder, wie viel Platz ist für die Pflege, sind die pflegetechnischen Voraussetzungen gegeben etc. Dies selber in Augenschein zu nehmen ist doch etwas Anderes als es berichtet zu bekommen, so Erika Berchem. Mit einer im Haus am Deich tätigen Fachkraft wurde  das Schiff schon im Juni auf die pflegerischen Voraussetzungen für diese Reise mit schwerbehinderten Personen in Augenschein genommen. Es wurden  k e i n e  Mängel oder fehlende Hilfsmittel festgestellt Die MS-Viola ist ein optimal ausgerüstetes Schiff für Personen mit schwerer körperlichen Behinderung!

Auf der Fahrt nach Rotterdam konnte, wer wollte, an Landgängen und Hafenrundfahrten teilnehmen, Einkäufe und Erinnerungsstücke mussten natürlich auch gekauft werden. Das hervorragende Essen, das wenn erforderlich auch püriert serviert wurde, ließ alle sehr pünktlich im Schiffsrestaurant erscheinen. . Das Selbstvertrauen wuchs bei fast allen Teilnehmern nach kürzester Zeit, und so bedienten sie sich nach und nach eigenständig am Büfett.

Auch wenn eine direkte Kommunikation auf Grund der Behinderung nicht mit allen Teilnehmern möglich war, so erkannten die vertrauten Betreuer sehr schnell, welch ein Vergnügen diese Schiffsreise für die Teilnehmer bedeutete! Einige tanzten am Abend vergnügt mit und ohne Rollstuhl, andere lachten über das ganze Gesicht und fühlten sich bei Musik oder auch einfach nur aus dem Fenster auf das vorbeiziehende Wasser blickend, total entspannt. Diese Flusskreuzfahrt löste bei vielen Teilnehmer Glücksgefühle, Freude und Aufgeschlossenheit für neue Erfahrungen aus. In diesem Umfang haben selbst die Betreuer die sehr positiven Reaktionen  nicht für möglich gehalten.

Resümee:  Nicht zuletzt durch das Engagement der an Bord tätigen vertrauten Betreuer der Wohnhäuser, gelang diese Reise! Nach den nervenaufreibenden Organisationen im Vorfeld hat sich diese Reise für alle als Glücksfall erwiesen, was sich auch in einem dicken Kuss auf die Wange von Frau Berchem durch eine behinderte Frau am Ende der Reise manifestierte!

Erika Berchem